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Vor kurzem hat der Landesverband Erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen (READ NRWDie Landesbetriebe Nordrhein-Westfalen (LWE) haben ihre Auswertung der im Marktstammdatenregister erfassten neuen Solarstromanlagen in der Region veröffentlicht. Demnach belief sich der Zubau von Photovoltaikanlagen in NRW im Jahr 2024 auf 203.316 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 2.185 Megawatt (MW). Diese Leistung blieb knapp hinter dem bahnbrechenden Rekordwert des Vorjahres zurück, als 220.283 Anlagen mit 2.262 MW das Netz mit Strom versorgten. Bundesweit liegt NRW beim Solarstromausbau auf Platz zwei, nur übertroffen von Bayern, dicht gefolgt von Baden-Württemberg mit einem Vorsprung von mageren 5 MW. Bundesweit lag der Photovoltaik-Zubau im Vorjahr bei 17 Gigawatt.
Unerbittliche Energiepreise und der Wunsch nach Energieunabhängigkeit von Bürgern und Unternehmen treiben die anhaltend hohe Nachfrage nach Solarenergie an, so der LEE NRW. 85 % der installierten Leistung im vergangenen Jahr entfielen auf Hausdächer – ein Indiz für den wachsenden Bedarf an privaten Solaranlagen. Rund 85.000 neue Balkonkraftwerke untermauern diesen Trend. „Diese Zahlen zeigen die Bereitschaft der NRW-Bürger, sich aktiv am … zu beteiligen.“Energiewende," says LEE NRW Manager, Maximilian Feldes.
Eine Analyse des Marktstammdatenregisters des LEE NRW für einzelne Städte zeigt bemerkenswerte Entwicklungen im Solarenergiebereich in mehreren Kommunen im vergangenen Jahr. Unter den größeren NRW-Städten verzeichneten Köln 46,2 MW, Dortmund 45,7 MW und Lippstadt 32,3 MW zusätzliche Zubauleistung. Ähnliche Trends zeigten sich auch in kleinen und mittelgroßen Kommunen im Jahr 2024. Gemessen an der installierten Solarstrommenge pro Einwohner lag Titz mit 2,2 Kilowatt pro Einwohner an der Spitze, gefolgt von Nieheim (2,17 kW pro Einwohner) und Niederzier (1,16 kW pro Einwohner). Erstmals analysierte der LEE NRW die Solarstromentwicklungsdaten aller 396 NRW-Kommunen.
Der Ausbau effizienterer und damit kostengünstigerer Photovoltaik-Freiflächenanlagen verlief jedoch vergleichsweise gering. Nur rund 7,5 Prozent der im vergangenen Jahr neu installierten Leistung entfielen auf diesen Sektor – das entspricht lediglich fünf Prozent der gesamten NRW-Solarleistung. Nur Hamburg, Bremen und Berlin verzeichnen unter den Bundesländern niedrigere Quoten. Bis 2030 soll die installierte Solarstromleistung auf 215.000 Megawatt ansteigen, wobei jeweils 50 Prozent der Neuinstallationen auf Gebäude- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen entfallen.
Um den Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu fördern, skizziert der Vertreter der Solarbranche eine Reihe von Initiativen, die die Landesregierung ergreifen sollte und die der LEE NRW unterstützt:
Um die höheren Einstrahlungswerte in Süddeutschland auszugleichen, sollte sich die Landesregierung im Bundesrat für ein standortbezogenes Ausgleichsmodell einsetzen, ähnlich dem für die Windenergie. Dort gibt es einen sogenannten Korrekturfaktor, um die höheren Windverhältnisse im Norden auszugleichen.
Wiedereinführung des derzeit ausgesetzten staatlichen Hilfsprogramms, „fortschritt.NRWAuch das Förderprogramm „Freiflächenprojekte“ könnte kurzfristig Impulse setzen. Bis zum Auslaufen der Förderung konnten Projektentwickler bis zu 20 Prozent ihrer Investitionskosten oder maximal 500.000 Euro für ihr Solarprojekt erhalten.
Das Land wäre zudem gut beraten, den Kommunen einen Leitfaden zur Verfügung zu stellen, um die Genehmigungsverfahren für Projekte zu standardisieren und zu vereinfachen. Da der Anteil an Freiflächen-PV in NRW gering ist, fehlt vielen Kommunen die Erfahrung mit der Genehmigung solcher Projekte. Die Folge sind unterschiedliche Genehmigungsanforderungen, beispielsweise zum Brandschutz, die die Projektplanung erschweren könnten.
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