Transformation des Energiesektors: Ein Plädoyer für Systemflexibilität von BVES

2025-04-09
Der „Endspurt 2030“ des BVES skizziert einen Plan zur Transformation des deutschen Energiesektors mit Speichern, Marktreformen und Sektorkopplung für eine erneuerbare Zukunft bis 2035.

BVESDer Bundesverband Energiespeichersysteme e.V. hat ein überzeugendes Dokument mit dem Titel „Endspurt 2030“ verfasst. Dieser Bericht skizziert einen strategischen Plan, den die Bundesregierung in der kommenden Legislaturperiode umsetzen sollte, um den Energiesektor zu revolutionieren. Kernelement dieses Plans ist die „Systemflexibilität“, eine dynamische Kombination aus Energieflexibilität, Resilienz und Intelligenz. Das Dokument beschreibt die notwendigen Schritte, um das Energiespeicherpotenzial zu nutzen und die Umstellung auf erneuerbare Energien kostengünstig und effizient voranzutreiben.


Die wichtigsten Vorschläge im Blick: Der Fünf-Punkte-Plan zur Aktivierung des Systems


1. Bürokratie abbauen und Anlagen für erneuerbare Energien priorisieren


Langwierige Genehmigungsverfahren dürfen die erfolgreiche Umsetzung von Erneuerbare-Energien-Projekten in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität nicht behindern. Eine optimierte Netzanbindung und die Gewährleistung ihrer Digitalisierung und Rechtssicherheit werden die Verfahren beschleunigen.


2.Ändern Sie das Marktdesign, um Dezentralisierung und Variabilität zu betonen


Erneuerbare Energien sind heute dezentral und volatil. Daher ist es unerlässlich, diese Aspekte in unserem Marktdesign zu berücksichtigen und einen regionalen, dynamischen und automatischen Handel mit Energie, Kapazitäten und Systemdienstleistungen zu ermöglichen. Eine umfassende Reform der Netzentgelte ist hierfür unerlässlich.


3. Fokus auf Speicherung in Verbindung mit Stromerzeugungsanlagen:


Kollokationsanlagen steigern die Produktion erneuerbarer Energien und entlasten gleichzeitig das Netz. Sie gewährleisten eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und optimieren die Netzanbindung. Effiziente Netzanschlusspläne, eine Reform der Stromabrechnung und die Abschaffung der Vergütung für negative Preise sind hierfür notwendige Schritte.


4.Erhöhen Sie die Freiheit bei Installationen hinter dem Zähler


Die Erzeugung und Nutzung von Energie hinter dem Netzanschluss verringert die Volatilität und entlastet die Stromnetze. Der Kunde muss selbst über die optimale Einrichtung und Nutzung seiner Anlage entscheiden können, sofern keine Rückwirkungen ins Netz entstehen. Neben einer Reform der Gebührenstruktur im Netz sind eine beschleunigte Einführung intelligenter Zähler und verbesserte gemeinsame Produktions- und Nutzungssysteme erforderlich.


5. Sektorkopplung beschleunigen


Die Regierung muss die regulatorischen Zusammenhänge zwischen dem Stromsektor, dem Wärme- und dem Mobilitätssektor verzahnen. Eine stabile CO₂-Preisentwicklung und eine Reform der Netzentgelte würden diesen Wandel wirtschaftlich wettbewerbsfähig machen.


Der BVES sieht die kommende Legislaturperiode als letzte Chance, die Grundlagen für eine vollständig erneuerbare Energieversorgung bis 2035 zu schaffen. Jede Verzögerung würde die Kosten explodieren lassen und die wirtschaftlichen Aussichten der Energiewende beeinträchtigen. Die Speicherindustrie steht bereit, den Flexibilitätsbedarf des Energiesystems ohne Subventionen zu decken und die Flexibilität des Energiesystems zu fördern, sobald regulatorische und bürokratische Hürden endgültig abgebaut sind.

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