Europäische Weltraumorganisation prüft Potenzial für weltraumgestützte Solarenergie

2024-04-18

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat Einzelheiten zu ihrem ehrgeizigen Solaris-Projekt bekannt gegeben, dessen Ziel darin besteht, Sonnenenergie im Weltraum zu sammeln und drahtlos zur Erde zu übertragen. Diese Initiative soll terrestrische erneuerbare Energiequellen ergänzen, die oft durch Wetterbedingungen begrenzt sind. Die ESA arbeitet mit Regierungsstellen, Energieunternehmen und führenden Unternehmen der Raumfahrtindustrie zusammen, um die Durchführbarkeit des Projekts zu bewerten. Ziel ist es, bis Ende 2025 eine strategische Entscheidung zu treffen.

 

Die ESA betont, dass die weltraumgestützte Solarenergie eine kontinuierliche und erweiterbare Möglichkeit darstellt, sowohl den gegenwärtigen als auch den künftigen Energiebedarf zu decken. Laut Sanjay Vijendran, dem Leiter des Solaris-Projekts, ist diese Technologie von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung der Klimakrise und das Erreichen der Kohlenstoffneutralität. Er betonte, dass die weltraumgestützte Solarenergie, wenn sie eingeführt wird, bereits in den 2030er Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der globalen Energieprobleme leisten könnte.

 

Vijendran wird Solaris auf der bevorstehenden Internationalen Konferenz über Energie aus dem Weltraum in London vorstellen. Er wies darauf hin, dass die diesem Konzept zugrunde liegende Technologie nicht neu sei; sie ähnele Methoden aus der Telekommunikation, bei denen Satelliten minimale Energiemengen über Hochfrequenzwellen an terrestrische Stationen übertragen.

 

Sanjay Vijendran weist darauf hin, dass das Grundkonzept der weltraumgestützten Solarenergie zwar größere Energieübertragungen erfordert als jene, die in der Telekommunikation verwendet werden, dass es jedoch eine Reihe technischer Herausforderungen gibt, diese Energie effektiv zu nutzen. Um diese Probleme anzugehen, untersucht das Solaris-Projekt einen alternativen Ansatz mit großen Spiegeln im Weltraum. Diese Spiegel würden das Sonnenlicht direkt auf bestehende Solarfarmen auf der Erde fokussieren und so möglicherweise den Weg für komplexere Technologien wie Radiofrequenz-Solarstromsatelliten ebnen.

 

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hält diese spiegelbasierte Methode für weniger technisch anspruchsvoll als den Hochfrequenzansatz. Daher könnte sie früher gestartet werden und als vorbereitender Schritt zum Testen und Verfeinern der Technologien dienen, die für zukünftige Hochfrequenz-Solarstromkonstellationen erforderlich sind.

 

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) bereitet sich darauf vor, die zu erwartenden Komplexitäten bei der Umsetzung von weltraumgestützter Solarenergie in Angriff zu nehmen, wobei sie sich auf die umfangreiche Infrastruktur konzentriert, die sowohl im Orbit als auch auf der Erde erforderlich ist. Sanjay Vijendran betonte, dass diese Herausforderungen dank der jüngsten Fortschritte zunehmend bewältigbar seien. Innovationen wie kostengünstige wiederverwendbare Trägersysteme, Robotertechnik, Wartung im Orbit und drahtlose Energieübertragung sind Schlüsselfaktoren bei der Überwindung dieser Hürden.

 

Jüngste Aktivitäten der Industrie unterstreichen das wachsende Interesse und die Machbarkeit dieser Technologie. Ende 2022 startete das in Großbritannien ansässige Ingenieurbüro IECL ein Projekt zur Nutzung von Solarenergie im Weltraum für die Erde. Darüber hinaus startete das California Institute of Technology Anfang 2023 ein Testraumschiff, um die Praktikabilität von weltraumgestützter Solarenergie zu prüfen, was einen bedeutenden Fortschritt auf diesem ehrgeizigen Gebiet darstellt.

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