Österreichs Vorschlag zur Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen sorgt für Kontroversen

2025-04-18
Österreichs Plan, die Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Photovoltaik-Anlagen abzuschaffen, löst heftige Reaktionen aus. Es besteht die Befürchtung, dass es in der Solarbranche zu Arbeitsplatzverlusten und einer sinkenden Nachfrage kommen könnte.

Die österreichische Photovoltaikbranche ist empört über die voraussichtliche Entscheidung der künftigen Koalitionsregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS, die Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Photovoltaikanlagen vorzeitig abzuschaffen. Dieser Schritt wird trotz Warnungen des Branchenverbands Photovoltaik Austria (PV Austria) fortgesetzt. Eine kurze Branchenumfrage zeigt, dass satte 90 % der Unternehmen einen starken Nachfragerückgang prognostizieren, der Tausende von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen gefährden könnte, sollte die neue Regierung die Steuer wieder einführen.


Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria, äußert sich skeptisch über die Wiedereinführung der Steuer auf kleine PV-Anlagen, die derzeit als mögliche „Einsparung“ für den Fiskus vermarktet wird. „Die vermeintlichen zusätzlichen Steuereinnahmen von 175 Millionen Euro bis 2025 sind nicht zu rechtfertigen – es werden höchstens 30 Millionen Euro sein, verbunden mit zusätzlichem bürokratischen Aufwand“, so Paierl. Die Entscheidung, PV-Anlagen voll zu besteuern, empfindet Paierl als Verrat an Privathaushalten und lokalen Handwerksbetrieben, die sich nach Verlässlichkeit und Planungssicherheit sehnen. „Zwar ist eine solide Haushaltskonsolidierung unerlässlich, aber die bloße Besteuerung kleiner PV-Anlagen gefährdet die ohnehin angeschlagene österreichische Wirtschaft“, so Paierl.


Die Auswirkungen der Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen


Die Abschaffung der Mehrwertsteuer für Photovoltaikanlagen bis 35 kW ab 2024 war laut Austria PV ein unkomplizierter und leicht verständlicher Anreiz für alle, die mit einer eigenen Photovoltaikanlage Unabhängigkeit erlangen wollten. Eine augenblickliche Umfrage unter den Mitgliedern des PV-Verbandes zeichnet jedoch ein düsteres Bild:


Rund 73 % der Befragten sehen Anreize wie die Mehrwertsteuerbefreiung als eines der wichtigsten Argumente für eine Photovoltaikanlage. Sollte die Mehrwertsteuerbefreiung vorzeitig abgeschafft werden, befürchten 90 % der befragten Unternehmen ein sinkendes Interesse an privaten Photovoltaikanlagen. Schlimmer noch: 70 % gehen von einem deutlichen Rückgang aus. Gefragt nach ihren aktuellen Herausforderungen nannten die Unternehmen der Photovoltaikbranche die geplante Wiedereinführung der Besteuerung kleiner Photovoltaikanlagen, den wahrgenommenen Mangel an politischer Unterstützung und die daraus resultierende unsichere Auftragslage als größte Belastung. Die Branche fordert die künftige Bundesregierung daher auf, die geringen Steuereinnahmen realistisch einzuschätzen und die geplante Besteuerung kleiner Photovoltaikanlagen zu überdenken.


Nebenbei bemerkt: Deutschland hält weiterhin an der Mehrwertsteuerbefreiung für private Photovoltaikanlagen fest.

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