Steigende Strompreise in Europa

Eine Analyse von AleaSoft Energy Forecasting zeigt, dass die Strompreise in der dritten Aprilwoche in den meisten großen europäischen Märkten wöchentlich gestiegen sind.

Das spanische Beratungsunternehmen verzeichnete wöchentliche durchschnittliche Strompreiserhöhungen auf den Märkten Belgiens, Großbritanniens, Frankreichs, der Niederlande, Deutschlands, Italiens und Skandinaviens. Der Nord Pool-Markt, der die Skandinavier umfasst, verzeichnete mit 111 % den größten prozentualen Preisanstieg, gefolgt von einem Anstieg von 72 % auf dem belgischen Markt.

Ausnahmen waren der portugiesische und der spanische Markt, die einen durchschnittlichen wöchentlichen Rückgang der Strompreise von 29 % bzw. 33 % verzeichneten.

In der dritten Aprilwoche lagen die wöchentlichen Durchschnittspreise auf den meisten untersuchten europäischen Märkten über 50 € (53,20 $)/MWh. Die höchsten Wochendurchschnitte wurden auf dem deutschen und italienischen Markt mit 70,93 €/MWh bzw. 91,59 €/MWh verzeichnet.

Ausnahmen waren der portugiesische, spanische und französische Markt mit Durchschnittswerten von 4,85 €/MWh, 5,09 €/MWh bzw. 21,38 €/MWh. Die Preise auf dem portugiesischen und spanischen Markt sind nun seit 11 Wochen in Folge auf ihrem niedrigsten Stand.

Obwohl die meisten Strompreise letzte Woche stiegen, verzeichneten alle Märkte mit Ausnahme des italienischen und nordischen Marktes negative Preise. Der belgische Markt erreichte seinen niedrigsten Stundenpreis von -35,00 €/MWh am 21. April zwischen 11:00 (MESZ) und 12:00 Uhr.

AleaSoft führte den Anstieg der durchschnittlichen Strompreise auf den meisten Märkten auf einen Anstieg der durchschnittlichen Gaspreise und CO2-Emissionspreise sowie auf eine erhöhte Stromnachfrage auf den meisten Märkten zurück. Die höhere Stromnachfrage fiel mit sinkenden Durchschnittstemperaturen auf den meisten der analysierten Märkte zusammen.

AleaSoft prognostizierte, dass die Strompreise in der vierten Aprilwoche aufgrund der höheren Stromnachfrage und eines Rückgangs der Windenergieproduktion weiter steigen könnten.

In der dritten Aprilwoche verzeichnete AleaSoft den dritten Anstieg der Solarstromproduktion in Folge auf dem spanischen und französischen Markt, und zwar um 10 % bzw. 1,5 %. Der spanische Markt verzeichnete am 19. April mit 154 GWh seinen bisher höchsten Wert im April.

Auf dem deutschen, italienischen und portugiesischen Markt sank die Produktion von Solarenergie um 25 %, 9,2 % bzw. 0,3 %.  Für die vierte Aprilwoche sagte AleaSoft, dass die Solarstromproduktion in Deutschland wieder steigen, in Italien und Spanien jedoch zurückgehen könnte.