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Deutschland reitet weiterhin auf der Welle der Solarenergienutzung. Prognosen zufolge werden im Zeitraum von Januar bis August 2024 etwa 10,2 GW neue Photovoltaikanlagen an das nationale Netz angeschlossen. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) Marktstammdatenregister, ausgewertet vom Internationalen Wirtschaftsforum Erneuerbare Energien (IWR). Nach aktuellem Stand werden Ende August 2024 deutschlandweit rund 4,5 Millionen Solaranlagen in Betrieb sein, die eine beeindruckende Gesamtleistung von rund 93,2 GW aufweisen. Damit hat die Bundesregierung ihr Solarausbauziel für 2024 mehr als übertroffen, was durchaus lobenswert ist.
„Wenn sich dieser Trend bis Ende 2024 fortsetzt, dürften wir wie im vergangenen Jahr über eine Million neue Solaranlagen mit einer Leistung von über 15.000 MW sehen“, sagt IWR-Leiter Norbert Allnoch. Angesichts der dynamischen Entwicklung in diesem Jahr scheine ein Zubau von 100 GW Photovoltaikleistung in Deutschland erreichbar. Dieser Ausblick entspricht der IWR-Prognose und bedeutet, dass das Ausbauziel der Bundesregierung für 2024 vorzeitig übertroffen wird. Dieses Ziel sieht eine Leistung von 88 GW vor, wie sie im Ausbaupfad Erneuerbarer Energien (§ 4 EEG 2023) festgelegt ist. Bereits im Juli wurde ein neuer Rekord bei der Solarstromproduktion erreicht.
Allnoch erklärte: „Obwohl der derzeitige Ausbau der deutschen Solarkapazität von etwa 15.000 MW jährlich beträchtlich erscheinen mag, verblasst er im Vergleich zu Chinas Fortschritten. Tatsächlich hat China allein in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 neue Solaranlagen mit 123.500 MW in Betrieb genommen. Daher wird für 2024 ein Rekordanstieg der Solarleistung von rund 250.000 MW pro Jahr prognostiziert. Deutschlands kumulierte Solarkapazität liegt derzeit bei etwa 93.200 MW, aber wir haben dreißig Jahre gebraucht, um dorthin zu gelangen.“
Die IWR-Prognose für Deutschland bleibt bis 2024 unverändert und prognostiziert 15 bis maximal 20 GW neue Wind- und Solarenergie am Netz, unter anderem dank neuer Offshore-Windkraftanlagen. Allein die Stromerzeugung durch heimische Wind- und Photovoltaikanlagen im Jahr 2024 entspricht etwa 20 Milliarden Kilowattstunden Strom. Um das in Relation zu setzen: Um die gleiche Menge zu erzeugen, wären mindestens zwei große Kernkraftwerke erforderlich, deren Bauzeit jeweils zehn bis anderthalb Jahrzehnte beträgt. Es ist jedoch anzumerken, dass Kernkraftwerke rund um die Uhr Strom erzeugen können, im Gegensatz zu Solarenergie, die Speicheranlagen für die nächtliche Nutzung erfordert.
Die Auswertung des Marktstammdatenregisters der BNetzA stellt eine Momentaufnahme zum 5. September 2024 dar. Aufgrund möglicher Überarbeitungen der Meldungen von Photovoltaikanlagen und möglicher Korrekturen des Anlagenregisters durch die BNetzA ist mit nachträglichen statistischen Änderungen zu rechnen. Diese möglichen Unsicherheiten haben jedoch keinen Einfluss auf Trendprognosen. Die Bundesnetzagentur hat jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Daten für August 2024 veröffentlicht und verfügt nur über Datensätze bis Juli 2024.
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