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Der Plan der COP28 zur Erhöhung der nuklearen Kapazität ist nicht realistisch

2024-02-05
Während Dubai mit seinem ehrgeizigen Ziel, seine Kapazität für erneuerbare Energien bis 2030 zu verdreifachen, für Schlagzeilen sorgte, kam es auf einem umstrittenen Gipfel zu einer parallelen Entwicklung. Hier einigten sich 25 Länder informell auf ein mutiges Versprechen: Sie wollen ihre Kernenergiekapazität bis 2050 verdreifachen.

Im Dezember 2023 endete der Klimagipfel in Dubai, bekannt als COP28, mit der Forderung nach einer Abkehr von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und hin zu saubereren Energiequellen. Auf dem Gipfel wurden zwei Zusagen vorgestellt: eine machbare Zusage, die von 123 Nationen unterstützt und in der COP28-Vereinbarung verankert wurde und sich auf erneuerbare Energien und Effizienz konzentriert, und eine zweite, ehrgeizigere Zusage zur Kernenergie, die nur die Unterstützung von 25 Ländern erhielt.

 

Bei der Untersuchung historischer Daten wird deutlich, dass eine Verdreifachung der Kernenergieerzeugung bis 2050 höchst unwahrscheinlich ist. Der „World Nuclear Industry Status Report (WNISR2023)“ stellt fest, dass die aktuelle weltweite Nuklearkapazität im Juli 2023 bei 365 Gigawatt (GW) liegt. Um das Ziel von fast 1,1 Terawatt (TW) innerhalb von 27 Jahren zu erreichen, wäre ein beispielloses Wachstum erforderlich.< p> 

 

Wenn man 27 Jahre bis 1996 zurückblickt, war die weltweite nukleare Kapazität mit 344 GW etwas niedriger. Seitdem ist das Wachstum minimal und beträgt durchschnittlich nur 800 Megawatt (MW) pro Jahr. Dieses Tempo deutet darauf hin, dass wir bis 2050 möglicherweise nur einen Anstieg auf 386 GW erleben werden, was weit unter dem ehrgeizigen Ziel der internationalen Klimaverpflichtungen liegt.

 

Darüber hinaus ist der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromerzeugung zurückgegangen, von 17,5 % im Jahr 1996 auf 9,2 % im Jahr 2023, wie aus dem WNISR2023 hervorgeht. Im Gegensatz dazu ist der Anteil erneuerbarer Energien wie Solar- und Windenergie im gleichen Zeitraum von 1,2 % auf 14,4 % gestiegen, unterstützt durch erhebliche Kostensenkungen. Beispielsweise sanken die Kosten für die Erzeugung von Solar- und Windenergie in den USA von 2009 bis 2023 um 83 % bzw. 63 %, während die Kosten für Kernenergie um 47 % stiegen.

 

Der Bau der notwendigen Reaktoren zur Verdreifachung der Kernkapazität wäre astronomisch teuer. Neue Reaktoren kosten etwa 15 Milliarden US-Dollar pro Gigawatt, was schätzungsweise 11 Billionen US-Dollar für die erforderlichen 730 GW entspricht. In dieser Zahl ist der Ersatz älterer Reaktoren, die stillgelegt werden, noch nicht einmal berücksichtigt.

 

Trotz dieser Herausforderungen argumentieren einige Atomkraftbefürworter, dass Fortschritte wie kleine modulare Reaktoren (SMRs) die Kosten senken könnten. Allerdings mangelt es SMRs an Skaleneffekten, weshalb sie pro Megawatt teurer sind als größere Reaktoren. Historische Daten aus den USA zeigen, dass kleinere Reaktoren, die vor 1975 gebaut wurden, wirtschaftlich unrentabel waren und vorzeitig stillgelegt wurden.

 

Ein Beispiel für die hohen Kosten, die mit SMRs verbunden sind, ist das aufgegebene NuScale-Projekt in Utah, das Schätzungen zufolge 9,3 Milliarden US-Dollar für nur 462 MW Kapazität kosten würde. Dies deutet auf Kosten von 20 Milliarden US-Dollar pro Gigawatt hin, deutlich höher als aktuelle Schätzungen für größere Kraftwerke.

 

Der anhaltende Trend, dass Nuklearprojekte die Budget- und Zeitschätzungen überschreiten, verkompliziert das Bild zusätzlich. Eine Studie ergab, dass fast alle geprüften Nuklearprojekte das Budget überschritten und die Kosten durchschnittlich 117 % über den ursprünglichen Schätzungen lagen.

M.V. Ramana, ein Experte auf diesem Gebiet, unterstreicht diese Punkte und hebt die finanziellen und logistischen Herausforderungen hervor, die die Kernenergie im Gegensatz zu der günstigeren Wirtschaftlichkeit und Skalierbarkeit erneuerbarer Energiequellen zu einer unpraktischen Lösung für den Klimawandel machen.

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