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Australien gilt seit langem als Vorreiter bei der Nutzung von Solaranlagen auf Hausdächern. Fast 30 % der Haushalte erzeugen mittlerweile Strom aus Sonnenenergie. Trotz dieses bemerkenswerten Fortschritts bleiben Millionen von Australiern, die in Wohnungen leben, von den Vorteilen sauberer Energie ausgeschlossen.
Diese Lücke ist erheblich. Rund 2,5 Millionen Australier leben in Wohnungen, doch weniger als 3 % dieser Wohnungen profitieren derzeit von Solaranlagen auf dem Dach. Während Einfamilienhäuser von niedrigeren Stromrechnungen und geringeren CO2-Emissionen profitieren, bleiben Wohnungsbewohner außen vor.
Aber Veränderung ist möglich – und notwendig.
Laut Forschern der University of New South Wales könnten australische Apartmentdächer bis zu 3,3 Gigawatt (GW) an Photovoltaikanlagen aufnehmen. Das könnte den 16 % der Australier, die in Mehrfamilienhäusern leben, erneuerbare Energien bringen.
Der Weg zur Solarenergienutzung in Mehrfamilienhäusern ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Im Gegensatz zu Einfamilienhäusern sind Mehrfamilienhäuser in der Regel in geteiltem Besitz und erfordern daher die Zustimmung mehrerer Interessengruppen. Meinungsverschiedenheiten über Installation, laufende Verwaltung und Eigentumsverhältnisse führen oft zu Verzögerungen oder Untätigkeit.
Hohe Vorlaufkosten, technische Komplexität und langfristige Wartungsprobleme erschweren die Situation zusätzlich. Die Implementierung dezentraler Energieressourcen (DER) – einschließlich Solaranlagen auf Dächern, Batteriespeichern, Ladegeräten für Elektrofahrzeuge (EV) und elektrischen Warmwassersystemen – erfordert oft ein Maß an Fachwissen und Investitionen, für das viele Strata-Komitees nicht gerüstet sind.
Diese Probleme sind besonders dringlich in Hochhäusern, wo bis zu 60 % des Stromverbrauchs auf allgemeine Einrichtungen wie Aufzüge, Beleuchtung und Heizungs-, Lüftungs- und Klimasysteme entfallen. In manchen Fällen fließt ein Viertel der Gebäudegebühren direkt in die Energierechnung.
Obwohl viele Gebäudeverwalter und Bewohner bereits vom ökologischen Nutzen überzeugt sind, stellen die finanziellen und logistischen Belastungen weiterhin erhebliche Hindernisse dar.
Glücklicherweise entstehen derzeit zahlreiche Unterstützungsmechanismen, die Wohnungsbewohnern und Wohnanlagen dabei helfen, auf saubere Energie umzusteigen.
In Victoria beispielsweise hat die Landesregierung das Pilotprogramm „Solar für Wohnungen“ eingeführt, das speziell darauf ausgerichtet ist, die Anschaffungskosten zu senken und die Nutzung von Solarenergie in Mehrfamilienhäusern zu fördern. Auf nationaler Ebene zielt die Initiative „Community Solar Banks“ der Bundesregierung darauf ab, ähnliche Vorteile zu bieten.
Parallel dazu hat die Clean Energy Finance Corporation (CEFC) mit Finanzinstituten zusammengearbeitet, um maßgeschneiderte grüne Kreditprodukte für Gebäude mit Eigentumswohnungseigentum zu entwickeln. Diese Finanzierungsoptionen sind so strukturiert, dass sie die finanzielle Belastung reduzieren und Solarenergie zugänglicher machen.
Obwohl viele dieser Programme noch immer einen gewissen Kapitaleinsatz seitens der Eigentümergemeinschaften erfordern, sind sie dennoch ein wichtiger Schritt, um die Solarkapitallücke zwischen Häusern und Wohnungen zu schließen.
Auf dem Weg Australiens in eine emissionsarme Zukunft werden saubere Energietechnologien für Wohngebiete unverzichtbar und nicht mehr nur optional. Zu diesen Technologien gehören:
Durch die Installation von Photovoltaikmodulen können Gebäude Sonnenenergie nutzen und so die Abhängigkeit vom Stromnetz reduzieren. Sowohl Gemeinschaftseinrichtungen als auch Einzeleinheiten profitieren von geringeren Betriebskosten und weniger Emissionen.
Batterien ermöglichen es Gebäuden, überschüssige Solarenergie für die Nacht oder zu Spitzenzeiten zu speichern. Dies trägt zum Lastausgleich bei, bietet Backup bei Stromausfällen und maximiert die Solarinvestition.
Da immer mehr Australier auf Elektrofahrzeuge umsteigen, ist die Ladeinfrastruktur in Wohnanlagen kein Luxus mehr – sie ist eine Notwendigkeit. Die Installation von Ladestationen für Elektrofahrzeuge unterstützt Nachhaltigkeitsziele und steigert den langfristigen Wert der Immobilie.
Der Ersatz von Gas-Warmwassersystemen durch elektrische Alternativen trägt zur Emissionsreduzierung bei und macht gleichzeitig den Bedarf an fossilen Brennstoffen in Wohngebieten überflüssig.
Die Dynamik für erneuerbare Energien im Wohnungsbau nimmt zu, unterstützt durch strategische Investitionen und staatliche Förderung. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die 25-Millionen-Dollar-Investition des CEFC, unterstützt von Palisade Impact, die die Integration von Solar- und Batteriesystemen in Mehrfamilienhäusern beschleunigen soll.
Ian Learmonth, CEO des CEFC, sagte, diese Finanzierung ziele auf Gemeinden ab, die traditionell keinen Zugang zu Lösungen für erneuerbare Energien hätten.
„Diese Investition trägt dazu bei, mehr Australiern Zugang zu sauberer Energie zu ermöglichen, insbesondere denjenigen, die bisher mit Hürden konfrontiert waren“, sagte er. „Es geht darum, die Bürger zu befähigen, sowohl Emissionen als auch Kosten zu reduzieren.“
Malcolm Thornton, Head of Impact Capital bei CEFC, schloss sich dieser Meinung an.
„Der Abbau von Hindernissen für die Nutzung erneuerbarer Energien bedeutet, dass mehr Mehrfamilienhäuser, Seniorenresidenzen und gemeinschaftlich verwaltete Immobilien endlich von den Vorteilen grüner Infrastruktur profitieren können“, sagte er. „Das ist ein wichtiger Schritt zur Ausweitung der Energiewende.“
Das Argument für saubere Energie in Mehrfamilienhäusern war noch nie so stark. Angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins und der steigenden Nachfrage von Käufern und Mietern ist Nachhaltigkeit kein Bonus mehr – sie wird erwartet.
Jetzt ist eine Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Bauträgern und Baugemeinschaften erforderlich, um sicherzustellen, dass saubere Energie für alle Menschen verfügbar ist, unabhängig von ihrem Wohnort. Mit der richtigen politischen Unterstützung, technischer Beratung und Finanzierungsmodellen kann Australien die Lücke beim Zugang zu Solarenergie schließen und eine gerechtere, nachhaltigere Energiezukunft schaffen.
Bei Fragen steht Ihnen unser Experte gerne zur Verfügung!