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Das Jahr 2024 war ein bedeutendes Jahr für die Offshore-Windenergie in Deutschland: 73 Offshore-Windkraftanlagen wurden in Betrieb genommen, die zusammen eine Leistung von 742 MW erzeugen könnten. Zudem wurden zahlreiche neue Strukturen und Fundamente errichtet, die die Grundlage für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergiebranche bilden. Soll dieser Aufschwung jedoch wie geplant anhalten, fordern Branchenverbände von der neu vereidigten Bundesregierung einen klaren Fahrplan.
Daten der deutschen Offshore-Windindustrieverbände und der gemeinnützigen Stiftung Offshore-Windenergie zeigen ein starkes Wachstum der Offshore-Windenergiebranche im Jahr 2024. Die von der Beratungsfirma Deutsche Windguard veröffentlichten Zahlen zeigen, dass in diesem Zeitraum 73 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 742 Megawatt (MW) erstmals an das Stromnetz angeschlossen wurden. Bis Jahresende wurden zusätzlich 66 Fundamente installiert und 81 Anlagen errichtet, die jedoch noch nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Kumuliert gab es in Deutschland Ende 2024 1.639 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 9,2 Gigawatt (GW).
Aufgrund des verzögerten Netzausbaus und gesetzlicher Spielräume bei der Fertigstellung von Offshore-Windparks wird das ursprünglich für 2023 gesetzte Ausbauziel von 30 GW voraussichtlich erst im Jahr 2031 erreicht. Das für 2035 gesetzte Ziel von mindestens 40 GW jährlich könnte die Branche hingegen früher als geplant erreichen, sofern die Rahmenbedingungen für die Branche weiterhin planbar bleiben.
Um die langfristigen Perspektiven der Branche und der Offshore-Windenergieprojekte zu planen, ist Vertrauen in die Ausbauziele unerlässlich, so Branchenverbände. Es gelte, einen weiteren Systembruch in der Entwicklung dieser wichtigen Technologie zu vermeiden. Die Bundesregierung müsse Flächen für die Offshore-Windenergie entsprechend den gesetzlichen Vorgaben für einen vorgegebenen Ausbaupfad sichern und so eine verlässliche Entwicklungsperspektive schaffen. Dies garantiere nicht nur die erfolgreiche Erreichung der Klimaziele bis 2030 und darüber hinaus, sondern auch den Erhalt des Wertpotenzials der Branche.
Die Verbände kritisieren, dass der neue Flächenentwicklungsplan des zuständigen Bundesamtes im Vergleich zu einer früheren Auflage weniger Klarheit über den 20-GW-Zubau Mitte der 2030er Jahre bietet. Es sei unerlässlich, Flächenpotenziale auch in Kooperation mit den Nachbarländern zu erschließen.
Die derzeitige Praxis der Offshore-Windenergieauktionen ist für den Ausbau der Offshore-Windenergie nach 2024 wenig geeignet. Der Fokus auf staatliche Erträge treibt die Stromkosten in die Höhe und belastet die Lieferkette finanziell stark. Ein neu konzipiertes Auktionskonzept sollte mehrere Anforderungen berücksichtigen:
Dadurch kann der Verband das Wertpotenzial heben, die notwendigen Milliardeninvestitionen mobilisieren und Projektträgern Verlässlichkeit bieten.
Die zunehmende Bedeutung von Offshore-Windenergieprojekten für die Stromversorgung erfordert auch einen verbesserten Schutz kritischer maritimer Infrastrukturen. Die Bundesregierung muss umgehend Maßnahmen ergreifen, um die physische Sicherheit dieser Offshore-Windkraftanlagen und ihre Netzanbindung zu gewährleisten. Dazu gehören die Klärung von Zuständigkeiten, die Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei des Bundes oder der Länder bei Übungen und die Einrichtung dedizierter Notrufnummern. Auch die Verbesserung der Cybersicherheit der Anlagen, wie beispielsweise die wirksame Umsetzung der NIS2 oder der Cyber-Resilienz-Gesetze der EU, ist von entscheidender Bedeutung.
Der schnelle Ausbau der Offshore-Windenergie erfordert eine Modernisierung, Erweiterung und Effizienzsteigerung der Häfen. Montage, Logistik und Wartung von Offshore-Windkraftanlagen benötigen ausreichend belastbare Flächen, die auch der Onshore-Windenergie zugutekommen können. Dies ist eine bundesweite Verantwortung. Der Bund, so die Verbände, müsse in der kommenden Legislaturperiode mehr Verantwortung übernehmen und den für die Energiewende notwendigen Ausbau bzw. die Modernisierung der belastbaren Flächen in den Häfen unterstützen.
Der Ausbau der Offshore-Windenergie eröffnet der maritimen Industrie und ihrer Zulieferkette enorme Chancen. Von der Konverter- und Fundamentproduktion über die Hafenlogistik bis hin zu Schiffsbau und Wartungstechnologien schafft die Offshore-Windbranche neue Werte und stärkt die deutsche Wirtschaft nachhaltig. Dies muss Grundverständnis einer wirtschafts- und industriefreundlichen Politik sein, gerade angesichts der aktuellen konjunkturellen Schwäche.
Deutschland ist in diesem Jahr Gastgeber der Nordsee-Anrainerstaatenkonferenz. Mehrere Verbände fordern, konkrete Beschlüsse zu Projektkoordination, Sicherheitsinitiativen, Ausschreibungen sowie Netz- und Hafeninfrastruktur auf die Tagesordnung zu setzen. Sie argumentieren, diese Themen seien von größter Bedeutung, um Chancen zu nutzen und die Wirtschaft weiter zu stärken.
Egal, ob Sie in der maritimen Industrie oder in der gesamten Lieferkette tätig sind: Es ist an der Zeit, die Welle der Offshore-Windenergie zu nutzen. Es geht nicht nur darum, Energie zu nutzen, sondern auch den Weg für eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Wirtschaft zu ebnen.
Da Deutschland seine Offshore-Windenergiebranche weiter ausbaut, sind zuverlässige Energiespeicherlösungen der Schlüssel zur Unterstützung dieses Wachstums. ACE Battery bietet innovative, anpassbare Energiespeicherlösungen, die die Stabilität und Effizienz erneuerbarer Energiesysteme gewährleisten. Erfahren Sie mehr über unsere Modernste Energiespeicheroptionen bei ACE Battery.
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