Die Bedeutung erneuerbarer Energien und Speicher in der deutschen Kraftwerksstrategie

2024-03-12

Die Bundesregierung hat kürzlich ihre Kraftwerksstrategie bekannt gegeben, deren Schwerpunkt auf der Förderung von Gaskraftwerken liegt. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) ist jedoch der Ansicht, dass steuerbare erneuerbare Energiesysteme, Speicherlösungen und dezentrale Elektrolyseure resilienter sind und priorisiert werden sollten.

 

Neue Details zur Kraftwerksstrategie

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat neue Details zur geplanten Kraftwerksstrategie bekannt gegeben. Neben einer technologieneutralen Ausschreibung zur Langzeitspeicherung erhalten umrüstbare Wasserstoffkraftwerke eine Betriebskostenförderung und eine Investitionsprämie. Aus Sicht des BEE sollte die Regierung aus Kosteneffizienz-, Resilienz-, Klimaschutz- und Versorgungssicherheitsgründen die Kraftwerksstrategie auf erneuerbare Energien ausrichten.

 

BEE-Präsidentin Simone Peter betont die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der aktuellen Überlegungen, um eine Flexibilitätsstrategie zu schaffen, die zukünftige Energiemärkte berücksichtigt. Sie glaubt, dass erneuerbare Energien das Rückgrat des zukünftigen Energiesystems sein sollten, wobei Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speicherlösungen und dezentrale Power-to-X (PtX)-Lösungen kostengünstiger sind als wasserstofffähige Kraftwerke. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für regelbare erneuerbare Energiesysteme sowie Anreize für Speicherlösungen und dezentrale Elektrolyseure wären vorteilhafter als die geplante Förderung von Wasserstoffkraftwerken. Die Speicherstrategie liefert erste Ansätze, die von der Bundesregierung untermauert und ausgebaut werden müssen.

 

Die Widerstandsfähigkeit dezentraler erneuerbarer Energie und Speicherung

 

Laut BEE sind auch dezentrale erneuerbare Energiesysteme, Speicherlösungen und im Inland produzierter grüner Wasserstoff widerstandsfähiger, da sie nicht auf importiertes Erdgas oder Wasserstoff angewiesen sind. Darüber hinaus passen sie hervorragend zu dezentralen Wind- und Solarstromgeneratoren und wirken sich unmittelbar positiv auf den Klimaschutz aus. Im Gegensatz dazu können wasserstofffähige Kraftwerke noch bis 2040 mit fossilem Erdgas betrieben werden, was Bedenken hinsichtlich ihrer technischen Machbarkeit im großen Maßstab sowie Unsicherheiten hinsichtlich der ausreichenden Wasserstoffverfügbarkeit und seiner Umweltauswirkungen aufkommen lässt. In dieser Hinsicht stellen inländische Lösungen eine erfolgversprechendere Alternative dar.

 

IchEs ist ermutigend zu sehen, dass die Bundesregierung in ihrer Kraftwerksstrategie Schritte in Richtung dezentraler erneuerbarer Lösungen unternimmt. Statt neue Hybridkraftwerke zu bauen, sieht die Strategie nun Auktionen für Langzeitspeicher vor. BEE-Präsidentin Simone Peter betont, wie wichtig es ist, diesen Weg fortzusetzen und sowohl Vor-Ort-Strom- als auch Gasspeicherlösungen zu fördern, die von Biogas bis hin zu grünem Wasserstoff reichen. Dezentralisierung ist der Schlüssel zur Gewährleistung der Flexibilität, Erschwinglichkeit und des Erfolgs des Systems, und dies sollte im weiteren Entscheidungsprozess gefestigt werden.

 

Der Biogasverband hat kürzlich hervorgehoben, dass eine Ausweitung der Biogasnutzung auf 24 GW nicht nur möglich, sondern auch kostengünstiger ist als der Bau fossiler Gaskraftwerke. Auch der Verband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) kritisiert den Verzicht auf Biogas in der Kraftwerksstrategie der Regierung.

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