Standardisierte Blendungsbewertungen stärken die Einhaltung der Vorschriften für PV-Anlagen.

Photovoltaikanlagen in der Nähe von Straßen und Bahnstrecken werden auf Blendung geprüft, um sicherzustellen, dass reflektiertes Sonnenlicht die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt. Bis vor Kurzem führte das Fehlen einheitlicher Standards und klar definierter Qualifikationsanforderungen für Blendungsgutachter zu Unsicherheit bei Projektentwicklern. Diese Lücke wurde Anfang November geschlossen, als die für die Autobahninfrastruktur zuständige Bundesbehörde verbindliche Kriterien für die Blendungsanalyse von Photovoltaikanlagen einführte.

Schnellere regulatorische Prüfungen durch Standardisierung

Anbieter technischer Inspektionen mit umfassender Erfahrung in der PV-Blendungsbewertung können sich nun vollständig an die neu definierten Anforderungen anpassen. Im Jahr 2025 unterzog sich ein solcher Anbieter einer unabhängigen Bewertung und erhielt die Akkreditierung der nationalen Akkreditierungsstelle, wobei er die gesetzlichen Mindestanforderungen übertraf. Dadurch können die Aufsichtsbehörden konforme Blendungsstudien effizienter prüfen und genehmigen.

Wie die Analyse der Photovoltaik-Blendung funktioniert

Für jede geplante Solaranlage berechnen Fachleute, wie Sonnenlicht von den Photovoltaikmodulen reflektiert wird und ob diese Reflexionen zu unzulässiger Blendung führen könnten. Die Analyse berücksichtigt präzise Standortdaten, die jährliche Sonnenstandmodellierung und detaillierte technische Spezifikationen der PV-Anlage. Direkte Reflexionen werden mit hoher Genauigkeit berechnet, während indirekte Reflexionen mithilfe etablierter Simulationsmodelle bewertet werden.

Eine normgerechte Blendungsanalyse ermöglicht es Betreibern von Solaranlagen, nachzuweisen, dass die Modulausrichtung und das Systemdesign keine Risiken für den Straßen- oder Schienenverkehr darstellen. Die Erfüllung aller regulatorischen Anforderungen trägt außerdem zu schnelleren Genehmigungsverfahren bei.

Ausbau der Solarenergie entlang der Verkehrsinfrastruktur

Die Ziele Deutschlands für erneuerbare Energien sehen einen deutlichen Ausbau der Photovoltaik-Kapazität vor. Die installierte PV-Leistung soll sich bis 2030 auf 215 Gigawatt verdoppeln. Um dieses Ziel zu erreichen, werden rund 50.000 Hektar zusätzliche Fläche benötigt.

Um die Umweltbelastung zu begrenzen, werden Solaranlagen zunehmend entlang bestehender Infrastruktur wie Autobahnen und Bahnstrecken geplant. In diesen Umgebungen ist die Gewährleistung der Verkehrssicherheit von entscheidender Bedeutung. Frühere internationale Vorfälle haben gezeigt, dass unkontrollierte Reflexionen von Solaranlagen den Verkehrsbetrieb beeinträchtigen können, was die Wichtigkeit standardisierter Blendungsanalysen von Photovoltaikanlagen bei großflächigen Solaranlagen unterstreicht.