Anfrage
Der spanische Solar-Eigenverbrauchssektor verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 611 MW Neuinstallationen und verzeichnete damit das dritte Jahr in Folge einen Rückgang. Während sich die industrielle Nutzung deutlich verlangsamt hat, verzeichnet der Privatkundenmarkt ein stärkeres Wachstum, insbesondere durch die Integration von Batteriespeicherlösungen.
Die Gesamtinstallationen gingen im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024 um 14,6 % zurück. Der Industriesektor, der den Großteil der Eigenverbrauchskapazität ausmacht, verzeichnete einen Rückgang von 22,9 %. Analysten nennen volatile Strompreise und die Netzsättigung als Haupthindernisse. Fast 20 % der im Jahr 2024 erzeugten Energie werden gedrosselt, bevor sie den Markt erreicht. Dies hat die Rentabilität von Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien im Industriesektor verringert.
Im Gegensatz dazu nutzen immer mehr Haushalte Solarenergie in Kombination mit Batteriespeichern. Nach einem großflächigen Stromausfall im April legten viele Verbraucher Wert auf Energieausfallsicherheit und Versorgungssicherheit.
Der Eigenverbrauch privater Haushalte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 %, während sich die Speicherinstallationen nahezu verdoppelten. In nur sechs Monaten wurden 146 MWh Kapazität bereitgestellt – fast so viel wie im Jahr 2024. Der Großteil dieser Systeme war eine Nachrüstung mit Solarmodulen. Obwohl der Industriesektor insgesamt mehr Kapazität hinzufügte (88 MWh gegenüber 58 MWh im privaten Sektor), lag die Installationsrate von Batteriespeichern bei den Haushalten mit 30 % höher.
Batteriespeicher werden immer wichtiger, um Netzengpässe zu überwinden, Anschlussverzögerungen zu reduzieren und die Flexibilität zu erhöhen. Unternehmen bieten sich zudem die Möglichkeit, Produktionsprozesse zu elektrifizieren, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und durch Flexibilitätsdienstleistungen für Netzbetreiber sogar Einnahmen zu generieren. Diese Vorteile unterstreichen die Rolle von Speichern als Schlüsselfaktor für die Nutzung erneuerbarer Energien.
Trotz des wachsenden Interesses bestehen weiterhin erhebliche infrastrukturelle und politische Hürden. Aktuelle Netzkapazitätskarten zeigen, dass über 83 % der Nachfrageknoten bereits gesättigt sind, was neue Anschlüsse erschwert. Branchenverbände fordern gezielte politische Maßnahmen wie Steueranreize, reservierte Kapazitäten für den Eigenverbrauch und klare Regelungen zur Unterstützung dezentraler Batteriespeicher.
Während der private Sektor zunehmend auf Solarenergie und Batteriespeicher setzt, gibt der allgemeine Rückgang der Eigenverbrauchsanlagen Anlass zur Sorge, Spaniens Ziele für erneuerbare Energien bis 2030 nicht zu erreichen. Ohne stärkere regulatorische Unterstützung und Investitionen in die Netzinfrastruktur könnten die Fortschritte weiterhin stagnieren.
Der Anstieg der privaten Speicherkapazitäten zeigt jedoch, dass die Verbraucher bereit sind, in Technologien zu investieren, die die Belastbarkeit erhöhen und die Kosten senken. Dies stärkt die Rolle der Batteriespeicherung als Eckpfeiler der Energiewende in Spanien.
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