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Erneuerbare Energiequellen haben in Deutschland erhebliche Fortschritte bei ihrem Beitrag zum Energieverbrauch des Landes gemacht. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wird der Anteil erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr im Jahr 2023 insgesamt 22 % erreichen. Während der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch dort bereits über 50 % liegt In den Sektoren Wärme (18,8 %) und Verkehr (7,3 %) gibt es noch Raum für Verbesserungen.
Im Jahr 2023 hat Deutschland einen historischen Meilenstein in der erneuerbaren Stromerzeugung erreicht. Das Land produzierte 272,4 Terawattstunden (TWh) erneuerbaren Strom, eine Steigerung von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies stellt die höchste Menge an erneuerbarem Strom dar, die jemals erzeugt wurde. Gleichzeitig kam es konjunkturbedingt zu einem Rückgang des Gesamtstromverbrauchs um 5 %. Damit erreichte der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch einen Rekordwert von 51,8 %.
Haupttreiber dieser Entwicklung war die Produktion von Windenergie und Photovoltaik, auf die drei Viertel des erneuerbaren Stroms entfallen. Günstige Wetterbedingungen und die Erweiterung der Windkraftkapazität um 3,028 Gigawatt (GW) trugen zu einer Steigerung der Stromerzeugung um 14 % auf insgesamt 142,1 TWh bei. Im Jahr 2022 produzierte Windenergie in Deutschland 124,8 TWh und etablierte sich damit als bedeutendste Energiequelle im deutschen Strommix. Im Jahr 2023 übertraf die Windenergie die kombinierte Stromerzeugung von Kohlekraftwerken.
Der Beitrag der Photovoltaik zum Stromverbrauch in Deutschland ist leicht gestiegen. Trotz durchschnittlicher Wetterbedingungen im Vergleich zum außergewöhnlich sonnigen Vorjahr konnte ein möglicher Rückgang durch den Zubau neuer Solaranlagen ausgeglichen werden. Insgesamt erhöhte sich die Kapazität des PV-Anlagenparks um 14.595 GW, was einer Steigerung von 22 % gegenüber 2022 entspricht. Die Solarstromerzeugung erhöhte sich dadurch leicht auf insgesamt 61,2 TWh. Im Jahr 2022 erzeugten Photovoltaikanlagen 60,3 TWh Strom.
Zu den erneuerbaren Energien in Deutschland zählen neben Wind- und Solarenergie auch Wasserkraft, Biomasse und Geothermie. Im Jahr 2023 lieferte Wasserkraft 19,6 TWh Strom, ein Anstieg von 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings ging die Stromerzeugung aus Biomasse um etwa 5 % zurück (49,3 TWh im Jahr 2023 gegenüber 51,7 TWh im Jahr 2022). Die Geothermie blieb mit 0,2 TWh stabil auf niedrigem Niveau.
Insgesamt verdeutlichen diese Entwicklungen die erheblichen Fortschritte Deutschlands bei der erneuerbaren Energieerzeugung. Der zunehmende Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch des Landes zeigt die Wirksamkeit der Politik und Investitionen in diesem Sektor. Mit kontinuierlichen Bemühungen will Deutschland den Beitrag erneuerbarer Energiequellen weiter erhöhen und den Übergang zu einer nachhaltigen und kohlenstoffarmen Zukunft fortsetzen.
Um die nationalen Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die auf europäischer Ebene durch die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) festgelegten Ziele zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, sich auf die verstärkte Installation neuer Onshore- und Offshore-Anlagen zu konzentrieren Windenergieanlagen, neben dem bereits voranschreitenden Ausbau von Photovoltaikanlagen.
Im Jahr 2023 war Biomasse weiterhin die Hauptquelle erneuerbarer Wärme und machte 83 Prozent (170,6 TWh) der gesamten erneuerbaren Wärmeproduktion aus. Es folgten 25,7 TWh aus Geothermie (sowohl oberflächennahe als auch tiefe) und Umweltwärme (insbesondere Wärmepumpen), was einem Anteil von 12,5 Prozent entspricht. Während die Biomasse im Vergleich zum Vorjahr (2022: 171,9 TWh) relativ stabil blieb, stieg die Nutzung von Erdwärme und Umweltwärme deutlich um 18,3 Prozent. Dieses Wachstum ist auf den gestiegenen Absatz von Wärmepumpen zurückzuführen. Darüber hinaus trug die Solarthermie mit 9,1 TWh rund 4,4 Prozent bei, etwas weniger als im Vorjahr (2022: 4,8 Prozent). Allerdings war im Jahr 2023 ein Rückgang bei der Installation von Solarthermieanlagen zu verzeichnen.
Die Gesamtproduktion erneuerbarer Wärme ist im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gestiegen (2023: 205,5 TWh, 2022: 203,3 TWh). Aufgrund der milden Witterungsbedingungen und einer abgeschwächten Konjunktur ging der Gesamtwärmebedarf jedoch im Vergleich zu 2022 um 6 Prozent zurück. Folglich stieg der Anteil erneuerbarer Energiequellen im Wärmesektor auf 18,8 Prozent (2022: 17,5 Prozent).<S >
Im Jahr 2023 wurden im Verkehrssektor insgesamt 35,2 TWh Biokraftstoffe eingesetzt, was einer Steigerung von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (Biodiesel: +1 Prozent, Bioethanol: +3 Prozent, Biomethan: +19 Prozent). Biokraftstoffe machten fast 82 Prozent des Verbrauchs erneuerbarer Energiequellen im Transportsektor aus. Der höhere Stromverbrauch, insbesondere im Straßenverkehr (2,5 TWh bis 3,7 TWh), verbunden mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien im Strommix, führte zu einem deutlichen Anstieg des Verbrauchs von erneuerbarem Strom im Verkehrssektor.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Verbrauch von erneuerbarem Strom im Verkehrssektor im Jahr 2023 um 21 Prozent auf insgesamt rund 7,9 TWh. Der Gesamtenergieverbrauch im Verkehrssektor belief sich derweil auf 587,8 TWh, was einem 1 Prozent Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Erneuerbare Energiequellen trugen dazu rund 43,2 TWh bei und machten 7,3 Prozent des Energieverbrauchs im Mobilitätssektor aus (2022: 6,9 Prozent).
Investitionen in erneuerbare Energien verzeichneten im Jahr 2023 ein deutliches Wachstum und erreichten insgesamt 36,6 Milliarden Euro (im Vergleich zu 22,3 Milliarden Euro im Jahr 2022). Dieser Anstieg ist auf das starke Wachstum der Photovoltaik- und Geothermie-/Wärmepumpentechnologien zurückzuführen.
Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist daher eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz. Nach vorläufigen Berechnungen konnten im Jahr 2023 durch erneuerbare Energien 250 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Davon entfallen rund 195 Millionen Tonnen auf den Stromsektor, 44 Millionen Tonnen auf den Wärmesektor und rund 11 Millionen Tonnen auf den Einsatz von Biokraftstoffen im Transportwesen.
Der wirtschaftliche Nutzen aus dem Betrieb dieser erneuerbaren Energiesysteme belief sich im Jahr 2023 auf 23,1 Milliarden Euro (im Vergleich zu 23,9 Milliarden Euro im Jahr 2022), was einen stabilen Beitrag zur Wirtschaft zeigt. Zu diesen wirtschaftlichen Auswirkungen zählen Aufwendungen für Wartung, Betrieb und Instandhaltung der Anlagen sowie Einnahmen aus dem Verkauf von Biokraftstoffen.
Durch Investitionen in erneuerbare Energiequellen tragen wir nicht nur zu einer nachhaltigen Zukunft bei, sondern erzielen auch positive wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen.
Bei Fragen steht Ihnen unser Experte gerne zur Verfügung!