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Laut dem kürzlich veröffentlichten Bericht von Solrico, einem Beratungsunternehmen, das sich auf Solarthermie spezialisiert hat, wird die Nutzung von Solarthermieanlagen im industriellen Sektor im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zunehmen. Dem Bericht zufolge wurden 106 neue Anlagen mit einer solarthermischen Leistung von 120 MW installiert, was einem Anstieg von über 20 % gegenüber 2023 entspricht. China war mit 85 MW der wichtigste Akteur, was hauptsächlich auf die Installation einer eigenständigen Anlage zurückzuführen ist und den Großteil der Neuinstallationen ausmacht. In Handan wurde ein 80-MW-Industriekraftwerk in Betrieb genommen, das unter anderem die Beschneiung eines Tourismusresorts mit Strom versorgt.
Im weltweiten Ranking folgte Deutschland mit beachtlichen 21 MW auf China, vor den Niederlanden, Österreich und Mexiko. Insgesamt verzeichneten zwanzig Länder einen Anstieg dieser Neuinstallationen.
Bei der Anzahl der Projekte lagen die Niederlande und Mexiko mit 24 bzw. 22 neuen Systemen an der Spitze. Die Gesamtzahl der Projekte sank jedoch von 116 auf 106, eine Beobachtung, die Solrico auf die sich entwickelnde Dynamik des niederländischen Agrarsektors zurückführt, der sinkende Anreize verzeichnet. Im Jahr 2023 hatten die Niederlande insgesamt 43 Projekte durchgeführt.
Mexiko hält derzeit mit beeindruckenden 200 Installationen den Rekord für die meisten SHIP-Systeme weltweit, gefolgt von den Niederlanden und China mit jeweils 128 bzw. 127 Anlagen. Die Daten aus China sind jedoch möglicherweise nicht vollständig repräsentativ, da große chinesische Kollektorhersteller häufig Materialien an Baustellen liefern, die von lokalen Unternehmen verwaltet werden. Dadurch wissen die Lieferanten oft nicht, wie ihre Kunden die Solarwärme nutzen.
In Deutschland diente der Großteil der neuen Anlagen der Trocknung landwirtschaftlicher Produkte. Ab Anfang 2024 wurde diese Anwendung jedoch nicht mehr staatlich gefördert, was zu einer Verschiebung der Investitionsentscheidungen führte, wie ein deutscher Anbieter von Luftkollektoren berichtete. Zwar gelang es den Herstellern von Luftkollektoren, einige Anlagen im Rahmen von Fördervereinbarungen aus dem Vorjahr in Betrieb zu nehmen, dennoch ist mit einem Marktrückgang zu rechnen.
Im Gegensatz dazu verzeichnete Frankreich im vergangenen Jahr nur eine marginale Aktivierung kleiner landwirtschaftlicher Anlagen. Das etablierte Förderprogramm Fonds Chaleur unterstützte vor allem Anlagen im Mehrfamilienhaus- und Gastgewerbe, ausgenommen Industrie- und Landwirtschaftskunden. Trotz zahlreicher positiver Anreize aus den Vorjahren dauern Planung und Umsetzung tendenziell länger, sodass 2024 keine größeren Anlagen realisiert werden konnten. Laut Fördermittelverwalter ADEME war bis Jahresende lediglich eine 4,2-MW-Anlage zur Gewächshausheizung in Betrieb.
Technologisch fielen zwei Drittel der Neuinstallationen – maßgeblich bedingt durch das Großprojekt in China – in den Bereich der Parabolrinnenkollektoren. Etablierte Kollektoren und Vakuumröhrenkollektoren erreichten 22 % bzw. 5 %.
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