Verzerrungen bei Ausschreibungen für die Wärmeplanung entmystifizieren: Ein Aufruf des Deutschen Energieberater-Netzwerks

2025-03-03
DEN fordert fairere Ausschreibungen für kommunale Wärmeplanungen in Deutschland und drängt auf Transparenz und die Einbeziehung unabhängiger Energieberater für unvoreingenommene Lösungen.

In mehreren Bundesländern wird die kommunale Wärmeplanung intensiviert, eine Entwicklung, die vom Solarserver mit großem Interesse verfolgt wird. Die Deutsches Energieberater-Netzwerk (DEN) hat jedoch die Verzerrung des Ausschreibungsverfahrens kritisiert, da unabhängige Energieberater bei der Vergabe oft in den Hintergrund geraten. In einer Pressemitteilung fordert der Branchenverband die Kommunen auf, ihre Ausschreibungsverfahren zu überdenken, um sie inklusiver zu gestalten, insbesondere für kleinere Beratungsunternehmen.


Häufig liegt die Erstellung von Wärmeplänen in den Händen großer Akteure wie Energieversorger oder Stadtwerke – eine Entwicklung, die Dietmar Rieth, Landessprecher des DEN in Rheinland-Pfalz, beunruhigt. Energieberater könnten mit ihrer Expertise gerade kleineren Kommunen wertvolle Tipps für energieeffiziente Gebäude und eine zukunftssichere Wärmeversorgung geben, so Rieth. Anders als große Akteure könnten Berater eine persönliche, neutrale und kompetente Beratung auch über die Wärmeplanung hinaus bieten.


Das DEN bestätigt, dass Energieberater genau über die Fähigkeiten verfügen, die das Bauministerium für Wärmeplaner vorsieht. Sie sind kompetent darin, den Wärmebedarf zu ermitteln, Sanierungsmaßnahmen zu formulieren, Investitionsentscheidungen verschiedener Interessengruppen zu koordinieren und die Harmonie aller bestehenden Initiativen sicherzustellen.

Größe spielt bei Ausschreibungen für kommunale Wärmeplanung eine geringere Rolle: Beseitigung der Voreingenommenheit

Trotz dieser Fähigkeiten werden unabhängige Energieberater bei der Vergabe von Wärmeplanungsaufträgen manchmal übersehen. Rieth führt dies auf die voreingenommenen Ausschreibungspraktiken der Kommunalverwaltungen zurück. Sie formulieren ihre Ausschreibungen oft so, dass kleinere technische Akteure und Konglomerate von Ingenieur- und Fachfirmen ausgeschlossen werden. Vordefinierte Bürogrößen oder die Anforderung von Erfahrung mit neu entwickelten kommunalen Wärmeplanungsstrategien dienen als typische Ausschlusskriterien. Die Kompetenz in Schlüsselbereichen wie Gebäudebewertung und Wärmebedarf bleibt jedoch oft unbemerkt. Das Endergebnis? Eine einseitige Bevorzugung größerer Unternehmen und eine verpasste Gelegenheit für kompetente Energieberatungsbüros, ihr Fachwissen unter Beweis zu stellen.


Im DEN wächst die Sorge vor möglichen Langzeitfolgen einer derartigen diskriminierenden Vergabepraxis. Kommunen binden sich für die nächsten Jahrzehnte an Wärmeplanungskonzeptanbieter und beziehen von diesen auch Energieberatungsleistungen. Damit entsteht ein Interessenkonflikt, da auch Energieversorger und Stadtwerke von bestimmten Formen der Wärmeversorgung profitieren. Dies erschwert entsprechende Baumaßnahmen und die Reform der Wärmenetze.


Das DEN rechnet außerdem mit einem steigenden Kostendruck auf Energieeffizienzexperten durch die Umsetzung von Wärmeplänen. Häufiger werden diese Spezialisten über größere Wärmeplanungsbüros angeworben, was zu einem Preiskampf auf Kosten der Qualität führt.


Dieser Ansatz, so das Fazit von DEN, ermöglicht keine unvoreingenommene, qualitativ hochwertige Gebäudebewertung und keine erfolgreiche Wärmewende. Das Netzwerk appelliert an kommunale Entscheidungsträger, ihren Kompetenzfindungsspielraum für die Wärmeplanung über die großen, oft bekannten Akteure hinaus zu erweitern. Ausschreibungsverfahren müssen transparent und gerecht sein, den Aufgabenanforderungen entsprechen und auch denjenigen eine Chance geben, die über die kommunale Wärmeplanung hinaus wichtiges Fachwissen, Ortskenntnisse und Potenzial zur Verbesserung der Gemeinschaft mitbringen.

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