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Laut der über die Solcast-API durchgeführten Analyse und den am Freitagmorgen veröffentlichten Prognosen droht die Photovoltaik-Stromerzeugung in Ostaustralien mit erheblichen Störungen, da sich der tropische Wirbelsturm Alfred seinem Landfall im Südosten von Queensland nähert. Der prognostizierte Weg des Zyklons dürfte in den wichtigen Solarstromerzeugungsregionen, insbesondere im Südosten von Queensland und den Küstengebieten von New South Wales (NSW), dichte Bewölkung und heftige Regenfälle mit sich bringen. Die Auswirkungen auf die Solarenergieerzeugung werden im Zentrum des Zyklons am stärksten spürbar sein. Umgekehrt könnten weiter entfernte Gebiete dank der sich stabilisierenden atmosphärischen Bedingungen am Rande des Zyklons sogar von einer erhöhten Sonneneinstrahlung profitieren. Aufgrund der naturgemäßen Unberechenbarkeit tropischer Wirbelstürme können sich die Prognosen und die potenziellen Auswirkungen jedoch mit der Situation verändern.
Der tropische Zyklon Alfred, der derzeit als Kategorie-2-System eingestuft ist, wird voraussichtlich am Samstagmorgen zwischen Double Island Point und Noosa, südlich des zentralen Geschäftsviertels von Brisbane, auf Land treffen. Je weiter er ins Landesinnere zieht, desto mehr Kraft wird er voraussichtlich verlieren, aber in den kommenden Tagen weiterhin für starke Wolken und Niederschläge in Südost-Queensland und an den Küsten von New South Wales sorgen. Mit dem Vordringen ins Landesinnere werden die Strahlungswerte voraussichtlich 30 bis 50 Prozent unter dem langfristigen Durchschnitt für den Zeitraum vom 7. bis 12. März liegen. In den am stärksten betroffenen Gebieten wird die durchschnittliche tägliche Strahlungsstärke in diesem Fünftageszeitraum voraussichtlich unter 2,5 kWh fallen.
Die durch den Sturm verursachte geringere Sonneneinstrahlung wird in den bevölkerungsreichsten Gebieten des Landes zu einer geringeren Photovoltaik-Stromerzeugung führen. Beispielsweise wird die Gesamtstromerzeugung von Energex, dem Stromversorger im Großraum Brisbane, in den nächsten fünf Tagen voraussichtlich 46 % unter dem Durchschnitt liegen. Zudem könnten die potenziellen Schäden an Solaranlagen und der Strominfrastruktur durch starke Winde und Überschwemmungen die Stromerzeugung kurz- bis mittelfristig beeinträchtigen. Insgesamt wird die gesamte Solarstromerzeugung in Queensland und NSW voraussichtlich etwa 30 % unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit liegen. Dies ist besonders bedeutsam, da die betroffenen Regionen einen großen Anteil an Photovoltaik-Erzeugungskapazität haben. Auch Sydney wird voraussichtlich von der mit dem Zyklon verbundenen Bewölkung nach seinem Landgang betroffen sein, wobei die Gesamtstromerzeugung voraussichtlich 33 % unter dem Durchschnitt liegen wird.
Im Gegensatz dazu werden in bestimmten Gebieten, die weiter vom Zyklon Alfred entfernt liegen, günstige Bedingungen für die PV-Stromerzeugung prognostiziert. Teile Südostaustraliens könnten vom 7. bis 12. März eine um mehr als 10 % höhere Sonneneinstrahlung als der Durchschnitt aufweisen. Insbesondere einige Regionen in Victoria und Tasmanien könnten eine um 20 % höhere Sonneneinstrahlung verzeichnen, und die PV-Stromerzeugung in Victoria wird voraussichtlich 14 % über dem Durchschnitt liegen. Dieses Phänomen entsteht, weil ein tropischer Wirbelsturm erhebliche Luftmengen in die obere Atmosphäre innerhalb der Wolken in seinem Kern befördert. Diese Luft sinkt dann außerhalb des Zyklons ab, was die Wolkenbildung unterdrückt und die Sonneneinstrahlung rund um das Zyklonsystem erhöht.
Es ist wichtig zu bedenken, dass die Vorhersage tropischer Wirbelstürme aufgrund der komplexen Wechselwirkungen innerhalb dieser Wettersysteme mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet ist. Trotz der Fortschritte in der Wettervorhersagetechnologie gibt es immer noch eine große Bandbreite möglicher Ergebnisse, und die Prognosen können sich ändern. So präsentieren beispielsweise die Ensemble-Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) verschiedene Szenarien für die kommende Woche, von Windbahnen, die in die Tasmanische See zurückführen, bis hin zu Windverläufen, die sich bis ins Landesinnere Australiens erstrecken. Diese Variabilität unterstreicht, wie wichtig es für Einzelpersonen und Organisationen in den gefährdeten Gebieten ist, sich über die neuesten Wetterinformationen zu informieren und den Ratschlägen der örtlichen Rettungsdienste zu folgen. Während die Auswirkungen der Strahlung an bestimmten Orten sehr unsicher sind, sind Prognosen, die über größere Gebiete, wie beispielsweise ganze Bundesstaaten, aggregiert werden, weniger von der genauen Lage der Wolkendecke abhängig und bieten daher eine zuverlässigere Vorhersage der gesamten PV-Stromproduktion.
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